LynnBox - Flugerfahrungen

Die Lynn-Box bietet mindestens drei verschiedene Arten der Waagenanbindung:

  1. Einpunktwaage am senkrechten vorderen Holm
  2. Zweipunktwaage an den vorderen Flügeln
  3. Vierpunktwaage an den vorderen und hinteren Flügeln
LynnBox
Wir entschieden uns für Variante 2, da uns Variante 1 zu labil erschien und Variante 3 unter Umständen zuviel Druck auf die Flügel ausübt. Bei Variante 2 kann sich der Drachen selbst seinen Anstellwinkel suchen und hat dennoch eine gute Seitenführung durch die äußere Anbindung. Damit flog die Lynn-Box recht gut bei 2,5 bis 5 Beaufort mit einem relativ steilen Flugwinkel. Bei starkem Wind neigte sie zum "Pumpen" und man konnte die periodischen Dehnungen der 700kp-Polyester-Schnur deutlich spüren. Nur einmal schoss die Box ein Looping dicht über den Boden, als der Wind plötzlich die Richtung um 90° änderte. Start und Landung waren etwas aufregend, da Bodenwirbel den Drachen zur Seite treiben und die Flügel so den Boden berühren konnten. Dies übte natürlich starken Druck auf die Muffen aus, die dadurch brechen konnten. Der Stoff war deswegen auch zweimal gerissen.
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Wie man es nicht machen sollte:

Einer unserer ersten Flüge war auf einem Drachenfest in Stölln 1995. Dort war es möglich auch am Abend noch Drachen steigen zu lassen. Nachdem die Box schon am Tage flog wollten wir sie Abends noch einmal starten. Doch trotz einer Anzahl von Helfern gelang uns dieser Versuch nicht. Der Wind kam aus der Richtung eines nahegelegenen Waldes und verwirbelte am Boden zu stark. Als alle Helfer weg waren machten wir im Mondlicht noch einen Versuch zu zweit. Uwe an der Schnur und ich am Drachen. Ich richtete den Drachen auf und Uwe zog kräftig an. Und tatsächlich der Drachen stieg empor. Nur plötzlich kam ein Schatten auf mich zu. Es war Uwe, der sich an die Leine klammerte und über die Wiese rutschte. Als er auf meiner Höhe war sprang ich ebenfalls an die Leine und zog mit aller Kraft. Zusammen konnten wir den Drachen gerade auf Position halten. An ein Zurückgehen war nicht zu denken. In Windrichtung standen die Zelte und Wohnmobile der Drachenflieger. An Loslassen war also nicht zu denken. Als mir die Kräfte schwanden und niemand in der Nähe war, schrie ich nun nach Hilfe. Nach einiger Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, kamen helfende Hände, mit denen wir den Drachen dann an einen Bodenanker befestigen konnten. Das ging noch einmal gut!

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