Hargrave - Story
Eines Tages kam Uwe auf mich zu, ob ich nicht auch einen Hargrave Kastendrachen bauen wolle. Diesmal sollten sie aber aus Baumwolle und Holz sein. Gesagt - getan. Uwe kümmerte sich um die Anfertigung der Holzteile und ich übernahm die Herstellung der Bespannung. Als Vorlage diente wieder mal ein Bauplan aus dem Buch "Drachen mit Geschichte" [2] aber auch der schon fertige Drachen unseres Drachenfreundes Peter. Als Holzart entschieden wir uns für Rote Zeder, weil sie relativ leicht aber doch stabil ist und nicht unbedingt mit einer Lasur nachbehandelt werden musste. Das Holz wurde als Bohle gekauft und in der Heimwerkstatt eines Bekannten zugeschnitten. Hinterher stellte sich jedoch heraus, dass spitze Kanten leicht brüchig sind. Diese Kanten haben wir dann kurzerhand in Epoxidharz getaucht und aushärten lassen. Als Bespannung besorgte ich Baumwollstoff von IKEA in verschiedenen Farben. Entgegen meines ursprünglichen Vorhabens habe ich den Stoff nicht vorgewaschen. Bisher hatte ich auch noch keine Einlaufeffekte. Der Drachen ist aber auch noch nicht im Regen gewesen.
Hargrave mit 2 Sauls
Die verschiedenen Farben stellten sich im Nachhinein als leicht unterschiedliche Qualitäten dar, was zur Folge hatte, dass sich die Tücher unterschiedlich stark dehnten. Wir haben die Hölzer aber nicht angepasst, damit wir für jede Zelle die gleichen Stäbe verwenden können. Die hintere Zelle wird dann eben nicht ganz gerade gedrückt, was dem Flugverhalten aber nicht abträglich ist. Zur besseren Stäbilität sind in allen Saumkanten Kevlarschnüre eingezogen. Dies schützt das Tuch ebenfalls vor fremden Schnüren, weil Kevlar schlecht durchtrennt werden kann.
Hargrave noch ohne Verspannung
Die Einfräsung in die beiden Längshölzer für die Diagonalleisten, hatten wir anfangs nicht gleich mitgemacht. Das stellte sich nachträglich als Fehler dar, weil sie sehr schwierig einzuarbeiten waren. Wir mussten die Vertiefung dann regelrecht reinbrennen. Als alle Teile beisammen waren konnten die Drachen aufgebaut werden. Das Tuch wurde an das Holz angenäht bzw. angeknotet. Im aufgebauten Zustand neigten die Außenkanten der Zellen aufeinander zuzustreben, so dass der Drachen zu beiden Seiten etwas pfeilförmig aussah. Dies haben wir aber mittlerweile durch eine entsprechende Verspannung mit Kevlarschnüren behoben. Die Holzleisten in den Seiten der Zellen waren außerdem etwas schwach ausgelegt. Beim Aufspannen der Zelle biegen sie sich sehr stark und die Saumkannten bekommen dann nicht genug Spannung. Bei einem Drachen haben wir sie schon gegen dickere Leisten getauscht.
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