Sauls - Story
Seit dem ich die Abbildungen des Sauls Barrage Kites im "Pelham" [1] sah, faszinierte mich der Drachen. Er hat so etwas von einem alten Doppeldecker. Nachdem ich ihn auch noch bei meinem Drachen-Kumpel Ulf fliegen sah, besorgte ich mir das Buch "Drachen mit Geschichte" [2] und baute ihn daraus nach. Zuerst in 8/10mm Ramin und nachdem mir die 8mm-Diagonalen oftmals brachen in 6mm CfK und 10mm Ramin. Die Verbinder fertigte ich mir aus einer 12mm Kunststoff-Platte mittels Sägen, Bohren und Schleifen.
Sauls
Nach unserem ersten Großprojekt (7.5m-LynnBox) fiel die Wahl beim nächsten Grossdrachen von Uwe und mir auch auf den Sauls. Diesmal sollten es aber gleich zwei werden. Dabei hatten wir keinen Anspruch auf einen exakten historischen Nachbau. Wir wollten einen Nachbau mit uns heute zur Verfügung stehenden Mitteln, Techniken und Materialien. Er sollte fliegen und am Himmel wie ein Sauls Barrage Kite aussehen. Die Verbinder wurden wegen der guten Erfahrungen ebenfalls wieder aus einer Kunststoff-Platte gefertigt und da wir damals relativ günstig an Material kamen, die Rohre aus CfK (12mm) und das Tuch aus schwerem Spinnacker (90g/mē) angedacht. Die Zellengrösse sollte diesmal 1,4m betragen. Die Form wurde jedoch etwas verändert. Mehr in Richtung der uns zur Verfügung standenen historischen Fotos. Soll heißen: Tuch zusammengesetzt aus drei Stoffbahnen, Saumschnüre, grössere Lücke zwischen Vorder- und Hinterzelle, keine kompletten Stabtaschen und separatem Mittelsegel mit sekrechten Stäben. Die Detail-Fotos eines Original-Sauls, wie in der "Fang den Wind" [11] standen uns damals leider noch nicht zur Verfügung. Unser Packmaß sollte aus Transportgründen 2m nicht überschreiten.
Sauls
Bei unserem ersten Startversuch auf den Stadtgütern südlich Berlins sollte sich jedoch zeigen, dass unsere Diagonal-Rohre trotz Ausfütterung mit 10mm und 8mm - Rohren zu schwach ausgelegt waren. Sie zerbrachen sofort beim Start. Also was tun? Wir entschieden uns für Bambus, besser Tonking-Rohre. Die Rohre wurden mit Schnurwicklern versehen, und an den Enden wurden kurze CfK-Rohre eingeklebt, damit wir die vorhandenen Verbinder weiterhin benutzen konnten. Dies stellte sich als praktikable Lösung heraus und der Probeflug konnte im Frühjahr 1997 in Stölln erfolgreich absolviert werden.
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